Bauchfelldialyse
Seit über 20 Jahren betreuen wir Peritonealdialysepatienten. Die Bauchfelldialyse ist ein der Hämodialyse gleichwertiges Nierenersatzverfahren. Gerne besprechen wir mit Ihnen Vor- und Nachteile.
Bei der Bauchfelldialyse wird eine keimfreie Zuckerlösung über einen Schlauch in den Bauchraum eingeführt, verbleibt dort eine bestimmte Zeit, wird dann in einen Beutel abgelassen und wieder durch neue Lösung ersetzt, so dass sich ständig Flüssigkeit in der Bauchhöhle befindet.
Das Bauchfell (Peritoneum) ist eine äußerst gut durchblutete und großflächige natürliche Membran und dient uns dabei als „Filter“. So können harnpflichtige Substanzen von der Lösung aufgenommen und entfernt werden.
Um die Spüllösung in die Bauchhöhle einzubringen, muss ein Zugang geschaffen werden. Hierzu wird von einem Chirurgen in einer Operation von ca. 30 Minuten ein Schlauch in die Bauchhöhle (PD-Katheter) eingesetzt. Die Eintrittstelle des Katheters liegt in der Nähe des Bauchnabels.
An den Katheter wird ein Schlauchsystem angeschlossen, die verbrauchte Spüllösung aus der Bauchhöhle abgelassen und anschließend die erwärmte, frische Spüllösung wieder eingefüllt. Hierbei muss sehr sorgfältig vorgegangen werden, um den Wechsel der Spüllösung keimfrei (steril) durchzuführen. Der Wechsel kann von dem Patienten nach entsprechender Anleitung aber leicht und ohne fremde Hilfe durchgeführt werden.
Bei diesem Verfahren verbleibt die sterile Dialysierflüssigkeit, die über den Katheter in den Bauchraum eingelassen wird, mehrere Stunden in der Bauchhöhle und wird mehrfach am Tag gegen frische Flüssigkeit ausgetauscht. Die Behandlung wird jeden Tag, auch am Wochenende, durchgeführt. Pro Wechsel muss dabei ein Zeitaufwand von 20-30 Minuten veranschlagt werden. Die gesamte Therapie wird vom Patienten selbst durchgeführt. Maschinen sind dazu nicht erforderlich. Die CAPD ist die am meisten verbreitete Form der Bauchfelldialyse. Unter Berücksichtigung der notwendigen Hygienemaßnahmen kann dieses Verfahren auch an der Arbeitsstelle oder im Urlaub durchgeführt werden.
Die CCPD ist eine Weiterentwicklung der CAPD unter Zuhilfenahme eines Gerätes (sog. Cycler). Sie wird vom Patienten ebenfalls zu Hause, aber über Nacht durchgeführt. Der Patient schließt sich am Abend an die Maschine an. Während der Nacht führt diese Maschine wiederholte automatisierte Dialysatwechsel durch. Die Anzahl der Wechsel und die Austauschmengen werden in den Cycler einprogrammiert. Am Morgen kuppelt sich der Patient wieder ab und kann am Tag ohne Belastung durch weitere Beutelwechsel seinen Beschäftigungen nachgehen. Nicht jeder Bauchfelldialyse-Patient ist für die Cycler-Therapie geeignet. Das Bauchfell muss eine hohe Austauschrate zulassen.
Nach größeren Operationen oder Entzündungen kann die Größe des intakten Bauchfelles verkleinert sein. Dann ist unter Umständen keine ausreichende Entgiftung mehr möglich. Auch bei sehr großen und schweren Menschen reicht die Reinigungsleistung des Bauchfells manchmal nicht aus. Nach mehreren Jahren Bauchfelltherapie kommt es zu Veränderungen des Bauchfells. Daher kann es im Verlauf der Jahre notwendig werden, das Verfahren zu wechseln.
Die Räume der Bauchfelldialyse-Ambulanz befinden sich im Dialysezentrum am Heidering. Geschulte Schwestern kümmern sich hier gemeinsam mit Frau Dr. Merscher um unsere Patienten. Wir verfügen über 20-jährige Erfahrung und halten Verbrauchsmaterialien für die gängigen Systeme (Baxter, Fresenius) vor.